PROJEKTIONEN

Fotografie hat sich schon immer mit der Projektion eines Abbilds auf eine lichtempfindliche Fläche beschäftigt. Der Prozess findet, unabhängig von der Technik der Kamera, innerhalb des Geräts statt und belichtet beschichtete Platten, Filmmaterial oder elektronische Sensoren. Um eine weitere Ebene in der Fotografie zu eröffnen, verwende ich die Person vor der Kamera als Projektionsfläche.


Das Motiv dient als Arbeitsfläche und Leinwand und wird mit dem Licht der Projektion bemalt. Das Modell bleibt dabei oft anonym und tritt dennoch als bildbestimmendes Element auf. Es geht in Wechselwirkung mit der geometrischen Form, wird durch sie definiert und strukturiert. Andererseits beeinflusst das Modell aber auch durch die Beschaffenheit der Haut, durch die Form des Körpers und ihrer Haltung das projizierte Objekt. Die ausgewählten Texturen, geometrischen Formen und Motive sind auf das Modell abgestimmt und unterstreichen die Bildaussage. So geht die Projektion und das Modell eine fotografische Symbiose ein, die zu einer Einheit verschmelzen.

Für die Projektion ist hartes und direktes Licht notwendig. Um die Körper dennoch plastisch darzustellen, wird die Projektion in ein Studio-Setting aus mehreren Lichtquellen inkludiert. Die Lichtakzente lösen den Körper aus dem Hintergrund und seiner flächigen Darstellung und holen ihn zurück in seine dreidimensionale Form. So dominiert die Projektion zwar das Bild, ist aber dennoch Teil eines Arrangements, das den Körper in einer gewissen Ästhetik wirken lässt. Neben dem künstlerischen Anspruch ist somit eine fotografische Qualität auszumachen, die den Charme des Motives ausmacht.

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